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Die Leipziger Buchmesse


Die kleine Schwester der Frankfurter Buchmesse, die Buchmesse in Leipzig, war auch dieses Jahr ein großer Erfolg. 271.000 Besucher konnten die Veranstalter zählen, die auf dem Leipziger Messegelände Mitte März die rund 2600 Austeller besuchten. Ein Report.



Die Messe in einem Wort zu beschreiben, fällt sehr schwer. Gigantisch beschreibt es da am besten. Das überwältigende Angebot fand auf 5 Hallen Platz, Fernsehgrößen hatte ihre Stände in einer riesigen Glashalle.
Dazu kommen auch noch Bereiche, die ausschließlich dem Fachpublikum vorbehalten waren. Erstmals in diesem Jahr fand zeitgleich zur Buchmesse auch eine Manga-Messe statt, die Fans der japanischen Comic-Welten in teils sehr ausgefallenen Kostümen anzog.

Was wurde geboten?

Neben natürlich Ständen, an denen Verlage ihr Angebot präsentierten, fanden auch Vorlesungen, Diskussionen und Vorträge zu allen erdenklichen Themengebieten statt. In den Lesungen mit oft sehr kleinem Publikum lasen Autoren aus ihren eigenen Büchern vor; anschließend hatte man als Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und auch signierte Bücher zu erwerben. Als wichtiger Impulsgeber der Buchbranche rückte die Messe vor allem junge Autoren und Verleger ins Rampenlicht. Wer jetzt aber denkt, dass nur unbedeutende Schriftsteller die Hallen bevölkerten, der irrt. Größen wie zum Beispiel Sebastian Fitzek, ein Thriller-Autor, waren ebenso vertreten wie politische Persönlichkeiten wie Gregor Gysi oder Joschka Fischer, von denen ersterer seine Autobiographie vorstellte. Auf Verlagsseite sah es ähnlich aus: Alles, was Rang und Namen hat, tummelte sich dort: dtv, Kosmos und weitere hatten immense Stände aufgebaut. Schulbuchverlage, wie Cornelsen oder C.C. Buchner stellten ihr neustes Angebot vor und waren damit primär für Lehrer interessant. Zugegebenermaßen waren die Stände der Schulbuchverlage nicht gerade überfüllt, auch nicht mit Fachpublikum…
Im Zuge der Vorstellung junger Autoren konnte man sich auch darüber informieren, was ein angehender Schreiber so alles braucht. Zahlreiche Vorträge vermittelten viel Wissen über das Thema Buch- und Textgestaltung sowie die Vermarktung eines Buches. Auch hier konnte man sich im Anschluss austauschen und mit den teils sogar promovierten Vortragenden ins Gespräch zu kommen.

Was gab es noch?

Neben der eigentlichen Buchmesse gab es, wie eingangs erwähnt, die Manga-Con, eine Manga-Messe. Diese hob sich mit ihren vielen Farben sehr vom doch etwas nüchternen restlichen Messegelände ab. Im Mittelpunkt standen hier das Treffen Gleichgesinnter, das gemeinsame Unterhalten und das Shoppen von Fanartikeln. Ganze Fankostüme gab es zu erwerben, dicht gefolgt von Perücken. Nicht fehlen durfte auch das Tauschen von Karten und das Spielen mit solchen, das von sogar von Schiedsrichtern überwacht wurde.

Für wen kann man einen Besuch empfehlen?

Für alle, die Spaß haben, in Büchern zu stöbern und – mindestens genauso wichtig – die Zeit dazu haben. Ein Tag erwies sich als deutlich zu wenig, zumindest zwei Tage sollte man einplanen, um einen groben Überblick zu bekommen. Wer plant, nächstes Jahr vorbeizuschauen, ist gut damit beraten, sich vorher das Veranstaltungsprogramm anzusehen und seinen Aufenthalt zu planen, die Wege zwischen einzelnen Events können lange dauern, ich spreche aus Erfahrung.

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