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Was kommt nach Angela Merkel?


Was war eigentlich vor Merkel? Diese Frage würde wahrscheinlich kein Schüler beantworten können, gäbe es keine antiken Überlieferungen. 13 Jahre ist Angela Merkel bereits unsere Bundeskanzlerin, 18 Jahre sogar hat sie den Parteivorsitz der CDU inne. „Zeit für neue Impulse“ heißt es nun von vielen aus allen Richtungen und politi- schen Spektren.



Dass 2021 jemand anderes als Spitzenkandidat für die CDU ins Rennen um die Kanzlerschaft geht, war bereits mehr oder weniger klar. Ende Oktober gab Merkel nun bekannt, dass sie auf dem CDU-Parteitag im Dezember bei der Wahl des Parteivorsitzenden nicht mehr antreten werde, was indirekt auch das Ende ihrer Kanzlerschaft für ungefähr Ende 2021 bedeutet, da laut Merkel Parteivorsitz und Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl zu- sammengehören.
Nach der Bekanntgabe warfen sofort einige Politiker ihren Hut in den Ring. Wer ist möglicher Nachfolger und wie stehen die Chancen?

Annegret Kramp-Karrenbauer (kurz: AKK):

Die ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes und jetzige CDU-Generalsekretärin ist 56 Jahre alt und gilt als gesellschaftspolitisch eher konservativ, wirtschaftspolitisch aber eher links und sozial. Damit ist sie Angela Merkel inhaltlich wohl am ähnlichsten. Sie steht gleichzeitig für einen Neuaufbruch in der Partei und größtenteils eine Weiterführung der aktuellen Linie der CDU.
AKK wirbt nebenbei damit, dass sie als einzige eine Wahl gewonnen hat – dies sogar spektakulär. Unterstützung erhält sie aus der Frauen-Union, was knapp 25% der Partei ausmacht. Parteien wie die AfD dürf- ten wohl für sie sein, da die aktuelle Situation in der Parteienlandschaft, von welcher die AfD sehr profitiert, sich wenig verändern würde.
Sie hat gute Chancen und wird den Parteivorsitz wohl untereinander ausmachen mit ...

Friedrich Merz:

Friedrich wer? Diese Frage habe ich mir gestellt, unmittelbar nachdem nach Merkels Bekanntgabe plötzlich sein Name als Kandidat in aller Munde war. Das liegt wohl daran, dass der heute 62-jährige 2002 von einer gera- de einmal zwei Jahre zuvor gewählten Parteivorsitzenden namens Angela Merkel von der Spitze der CDU ver- drängt wurde, sich 2009 aus der Politik zurückzog und ab da als Mitglied einer internationalen Anwaltskanzlei und Vorsitzender in mehreren Aufsichtsräten seine Brötchen verdiente. Der Finanzexperte ist laut eigener Aussa- ge von seiner ganzen Überzeugung und Neigung her ein Wirtschaftsliberaler, ein Wertkonservativer und ein sozialpolitisch engagierter Mensch. Er möchte der CDU wieder ein klares Profil geben, fordert einen Aufbruch, eine Erneuerung und eine Modernisierung, allerdings keinen Umsturz der Partei. Linke Parteien (gemeint sind SPD, Grüne und Linke) würden sich ihn wohl wünschen, da er von der CDU zur AfD gegangene Wähler zurück- holen, gleichzeitig eher linke CDU-Wähler zu der SPD und den Grünen treiben könnte.

Jens Spahn:

Der 37-jährige konservative, polarisierende Kritiker Merkels hat eher schlechte Chancen und wird wohl nur etwa 10% der Stimmen bekommen. Für Spahn spricht, dass er noch sehr jung und trotzdem erfahren ist – unter ande- rem auch als Minister. Trotzdem machen Merz und AKK den Parteivorsitz wohl unter sich aus, auch da alle an- deren Parteien aufgrund einiger polarisierender Aussagen wohl profitieren könnten.


Insgesamt war bereits von etwa 20 Bewerbern die Rede, allerdings sind wohl nur diese drei ernstzunehmende Kandidaten. Wer Nachfolger Merkels wird, entscheidet sich auf dem CDU-Parteitag in Hamburg am 08. De- zember.


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